Das Blasorchester des Musikvereins nimmt Sie mit auf eine Reise nach Mittelerde. Vor der malerischen Kulisse der Burgruine Nippenburg kommt die Sinfonie Nr. 1 – „Der Herr der Ringe“ von Johan De Meij zur Aufführung. In fünf einzigartigen Sätzen beschreibt der Komponist musikalisch den gleichnamigen Roman von J.R.R. Tolkien. Erleben Sie ein Konzert-Ereignis der besonderen Art bei diesem einmaligen Open Air-Konzert.
Samstag 27. Mai
Bei schlechtem Wetter Sonntag 28. Mai
Beginn Sonnenuntergang (ca. 20:30)
Einlass und Bewirtung ab 19:00
Eintritt 15€ Ermäßigt 12€
VVK Schwieberdingen
Spielwaren Hettrich und Buchladen Heck
VVK Hemmingen
Autohaus Scheller und Schreibwaren Beuttler
Johan De Meijs erste Sinfonie Der Herr der Ringe basiert auf der gleichnamigen Romantrilogie von J.R.R. Tolkien. Das Werk hat seit seinem Erscheinen im Jahre 1955 Millionen von Lesern in seinen Bann gezogen. Die Sinfonie besteht aus fünf eigenständigen Sätzen, von denen jeder eine Person oder eine wesentliche Episode des Buches beschreibt.
Gandalf der Graue, der große Zauberer, wird im ersten Satz musikalisch nachgezeichnet. Er gehört zu den wichtigsten Personen der Trilogie. Seine weise, noble Erscheinung wird durch ein erhabenes Motiv charakterisiert, das in veränderter Form auch in den Sätzen IV und V erscheint. Der plötzliche Einsatz des Allegro vivace symbolisiert das Nichtfassbare an Gandalf, seine weiten Fahrten, verbunden mit seinem unerwarteten Erscheinen und plötzlichem Verschwinden. Dieses Allegro vivace ist ein verwegener Ritt des Zauberers auf seinem prächtigen Schimmel Schattenfell.
Der zweite Satz ist eine Impression des Elbenwaldes Lothlórien, dem “Herzen des Elbentums auf Erden”, mit seinen mächtigen Bäumen, Pflanzen und seltenen Vögeln. Holzbläser malen dieses Stimmungsbild. Das Zusammentreffen des Hobbits Frodo mit Frau Galadriel nimmt Gestalt an in Form eines zauberhaften Allegrettos. In Galadriels Spiegel, einer mit Wasser gefüllten, breiten, flachen, silbernen Schale, erblickt Frodo eine Folge von Bildern, von denen das letzte dieser Gesichter – ein entsetzliches Auge – ihn von Kopf bis Fuß erzittern lässt und tief verängstigt.
Der dritte Satz beschreibt Gollum, ein widerwärtiges, kleines Geschöpf mit blassen, leuchtenden Katzenaugen. Das Sopransaxophon malt dieses scheue Wesen, das murmelt, mit sich selbst spricht, zischt, lispelt, winselt. Wechselweise hündisch unterwürfig und bösartig, ist Sméagol (wie sich Gollum selbst nennt) ständig auf der Flucht und der Suche nach seinem geliebten Schatz, dem Ring. Das Solosaxophon wird von Nicole Lukauer gespielt
Der vierte Satz hat die mühevolle Wanderung der Gefährten – an ihrer Spitze der Zauberer Gandalf – durch die Dunkelheit der Minen von Moria zum Inhalt. Ihr nur langsames Vorankommen und ihre Angst tritt im monotonen Rhythmus von tiefem Blech, Klavier und Schlagzeug hör- und spürbar
hervor. Nach einer unbarmherzigen Verfolgung durch feindselige Geschöpfe, die Orks, kämpft Gandalf mit einem schrecklichen Ungeheuer, einem Balrog von Morgoth. In dem sich entwickelnden gnadenlosen Zweikampf zieht dieser den Zauberer von der unterirdischen Brücke von Khazad- dûm hinab in den Abgrund der Schatten. Zu den melancholischen Klängen eines Trauermarsches ziehen die entsetzten Gefährten alleine weiter, um den einzigen Weg aus den Minen, das Osttor der Minen von Moria, zu suchen.
Im Finalsatz schließlich wird das sorgenfreie, optimistische Wesen der Hobbits in einem fröhlichen Volkstanz dargestellt, während die Entschlusskraft und der Edelmut des Hobbit-Volkes ihren musikalischen Niederschlag in einer strahlenden Hymne finden, welche sich aus dem Volkstanz entwickelt. Die Sinfonie endet nicht überschwänglich, sondern friedvoll und verhalten, wie es der Symbolik des letzten Kapitels, den Grauen Anfurten, entspricht: Frodo und Gandalf fahren dort mit einem Schiff hinaus auf die Hohe See, das sich bald, einem Schatten gleich, im Westen verliert.
Johan De Meij (*1953 in Voorburg) studierte Posaune und Direktion in Den Haag und erlangte als Komponist und Arrangeur internationale Anerkennung. Die Sinfonie Nr. 1 Der Herr der Ringe war Johann de Meijs erste große Komposition für sinfonisches Blasorchester. Insgesamt vier Jahre hat er daran gearbeitet. Selbst sagt er über das Werk, dass es keine klassische Sinfonie wäre, sondern eher eine Suite von fünf sinfonischen Gedichten.
Nicht nur als Komponist ist Johan De Meij aktiv, sondern auch selbst als Posaunist mit verschiedenen Orchestern. Außerdem ist er als Dozent und Gastdirigent auf der ganzen Welt ein gefragter und gern gesehener Gast.
Thomas Conrad (*1971 in Chemnitz) ist Musiker mit Leib und Seele. Er dirigiert das Blasorchester des MVS seit 2006, außerdem steht er beim Musikverein Marbach am Dirigentenpult und fungiert als musikalischer Leiter
der Bläserphilharmonie Thum, die als bestes Orchester Sachsens ausgezeichnet wurde. Der studierte Posaunist war lange Zeit in der Staatskapelle des Deutschen Nationaltheaters in Weimar und im Landesblasorchester BaWü als Posaunist aktiv. Seit einigen Jahren ist er Dozent beim SJBO BaWü und Dirigent des Jugend Kammerorchesters Tauber-Franken. Seit 2009 leitet er die Musikschule Lauffen und Umgebung. Wir sind stolz, dass eine solche Koryphäe auch bei uns den Taktstock schwingt.
Der Name „Nippenburg“ ist seit jeher mit Schwieberdingen verbunden. Erbaut wurde die Nippenburg wahrscheinlich im 9. Jahrhundert. Bei der ersten Erwähnung im Codex Hirsaugensis heißt es: „Als 1160 Berwart unterhalb der Nippenburg dem Kloster zugut eine Mühl erbaute“. Damit war die heutige Hagmühle auf Hemminger Markung gemeint.
Auf einem Bergsporn gelegen waren drei Seiten der Burg durch den Abgrund und Sumpf geschützt. Die vierte Seite war durch die mächtige Schildmauer und einen vorgelagerten Burggraben nur schwer einzunehmen. Es ist nicht überliefert, dass die Nippenburg zerstört oder niedergebrannt worden wäre.
Viele Jahrhunderte gewährte sie ihren Bewohnern
Sicherheit und Zuflucht, bis sie im 17. und 18 Jahrhundert endgültig dem Verfall preisgegeben wurde. Die Vorrats- und Lagerräume der Burg wurden jedoch noch lange Zeit genutzt. Um 1600 wurde mit dem Bau eines Herrenhauses oberhalb der Burganlage begonnen, das heute noch als Wohnsitz der gräfl. Leutrumschen Familie dient. Im Jahr 1979 begann die Restaurierung der Nippenburg. In mühevoller Handarbeit wurden die Sicherungsarbeiten der einsturzgefährdeten, mit Efeu zugewachsenen Ruine vorgenommen. Im September 1984 waren die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Die Nippenburg stellt nun wieder eine der Sehenswürdigkeiten im Landkreis Ludwigsburg und ein beliebtes Naherholungsziel in der Region dar.
Mit 18 aktiven und 23 fördernden Mitglieder wurde der Musikverein Schwieberdingen e.V. (MVS) am 21. November 1925 im Saal des Gasthofes »Hirsch« offiziell gegründet. Die heute ca. 110 aktiven Musikerinnen und Musiker musizieren in der Jugendkapelle, dem Blasorchester und der Oldiekapelle. Das Blasorchester ist mit derzeit 66 aktiven Musikern das größte und älteste Orchester im Musikverein Schwieberdingen. Bei zahlreichen Auftritten in und um Schwieberdingen, deutschland- und weltweit vertreten die Kapellen des Musikvereins die Gemeinde Schwieberdingen. Neben der USA-Reise unserer Jugendkapelle in den Pfingstferien wird das Herr der Ringe Konzert auf der Nippenburg das zweite Highlight in 2017. Wir laden Sie aber auch schon davor recht herzlich zu unseren kommenden Veranstaltungen ein.